NICHTS DARF DEM ZUFALL ÜBERLASSEN WERDEN
Zuerst beginnt der Profi mit der Bestandsaufnahme!
Alle relevanten Parameter werden evaluiert, beginnend mit den von Ihnen erstellten Vorgaben.
Diese umfassen Gebäudehöhe, Dachneigung, Ausrichtung, nutzbare Flächen, Störflächen (Verschattungen) und den Zustand der elektrischen Anlage.
Um sicher zu stellen, dass eine Photovoltaik-Anlage Strom ins Netz einspeisen kann, erfolgt eine Vordimensionierung. Diese definiert bereits, mit wieviel kWp Leistung die Anlage gebaut werden soll.
Das bedeutet, dass sowohl das Grundkonzept mit den Wechselrichter(n) mit oder ohne PV-Speicher als auch die PV-Module mit ihrer Leistung und deren Hersteller definiert wurden.
Die Konfiguration der PV-Anlage wird für die Beantragung des Zählpunktes benötigt, welche beim zuständigen Netzbetreiber (EVN, Verbund, etc.) erfolgt.
Weiters sollte in diesem Zusammenhang gleich die Netzzusage beantragt werden. Diese Zusage seitens des Netzbetreibers regelt die Menge an kWh, welche jährlich eingespeist werden darf. Dabei kann seitens des Netzbetreibers ein Maximalwert pro Stunde bzw. Tag definiert werden.
Nach dem Erhalt des Zählpunktes und der Netzzusage beginnt die Detailplanung.
Nun werden alle relevanten Anlagenteile wie die Unterkonstruktion für die PV-Paneele mit all dem Zubehör definiert. Als Basis dafür werden die tatsächlichen PV-Module, die örtlichen Gegebenheiten und die Statik herangezogen.
Wurde die Lage der Module am Dachplan definiert, ist der Stringplan (PV-Leitungsplan) zu erstellen.
Hier ist darauf zu achten, dass keine Induktionsschleifen entstehen!
Dieser Punkt wird gerne vergessen, da es meist mehr Aufwand in der Montage bedeutet.
Aber ganz ehrlich, wollen Sie den Blitz motivieren, bei Ihnen und nicht beim Nachbarn einzuschlagen?
Anhand der Naturmaße, mit PV-Modulplan und dem Stringplan wird der Leitungs- und Montageplan für die Stringführung mit der Platzierung der Generatoranschlusskästen erstellt.
Auch die Platzierung der Wechselrichter, Speicher und gegebenfalles der MPPT Tracker soll nicht vergessen werden (dies ist bei bestimmten Anlagen manchmal eine Herausforderung)!
Auch wenn es viele nicht glauben, aber es gibt zu diesem Thema klare Vorgaben!
Stringleitungen sind in einem Metallrohr zu führen oder 1,5 cm unter Putz.
Der GAK ist vor dem Eintritt ins Gebäude zu montieren.
Sowohl Module als auch Unterkonstruktion sind zu erden (PE).
Einige Hersteller geben an, dass JEDES PV-Modul an den Potenzialausgleich anzuschließen ist. Hierfür gibt es dann eine gekennzeichnete Bohrung auf der Unterseite des Rahmens. Selbst, wenn es eventuell auf Grund des Montagesystems nicht nötig sein sollte, gehört die Leitung gelegt, außer man hat die Freigabe vom Hersteller.
Gibt es die nicht, hat man sich selbst der Garantie beraubt.
Jeder String muss mit einem Schalter zu trennen sein.
Weiters wird die Situierung des Wechselrichters durch Herstellervorgaben definiert. Dies gilt auch für allfällige Speicher. Je nach Lage und Standort sind eventuell weitere bauliche Schutzmaßnahmen zu treffen.
Jeder dieser Punkte kann nun so ausgeführt werden, dass sie der gültigen Norm entsprechen oder für die Laufzeit der Anlage einfach funktionieren.
Immerhin sollte eine Anlage unter normalen Bedingungen nach 30 Jahren noch 84% ihrer Nennleistung bringen. Es ist einfach der falsche Ansatz, beim Material zu sparen.
Fragen Sie immer, was Sie für Ihr Geld bekommen - egal, wer die Planung macht - denn nur ein aufgeschlüsseltes Angebot kann Sie vor Überraschungen retten.